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Der stille Helfer will bekannter werden

November 2021. - Die Corona-Pandemie mit reichlich Leerlauf auch im Sport hat in den vergangenen fast zwei Jahren vieles ausgebremst. Auch der Verein Freunde des Hockeys litt unter den Einschränkungen. Eine Feier zum 25-jährigen Bestehen, die der im September 1995 am Rande der Champions Trophy in Berlin gegründete Förderverein im Herbst 2020 hätte auf die Beine stellen können, war schnell kein Thema mehr. Selbst die jährliche Mitgliederversammlung fiel 2020 flach.

Nun endlich gab es diesen Oktober in Hamburg wieder eine Zusammenkunft. Bei der Mitgliederversammlung 2021 wurden die drei Vorstandsmitglieder Rupprecht Schaper (1. Vorsitzender), Daniela Bamberg (stellvertretende Vorsitzende) und Bettina Bürkle (Schriftführerin), deren Amtszeit eigentlich 2020 schon turnusgemäß ausgelaufen war, ohne Gegenstimmen in ihren bisherigen Positionen wiedergewählt.

Der Vorstand für Finanzen, Uwe Benecke, gab einen Überblick über die finanziellen Förderungen seit der letzten Mitgliederversammlung. Im Jahr 2019 wurden acht Projekte nach entsprechenden Anträgen mit einer Gesamtsumme von 8894 Euro durch den Verein unterstützt. Der Jahresabschluss 2019 brachte ein Minus von 2182 Euro in der Vereinskasse. Dies wurde in 2020 dann wieder mehr als doppelt aufgewogen, denn Anträge und Förderungen gab es aufgrund eines pandemiebedingt stark heruntergefahrenen Hockeylandes so gut wie nicht. Davon profitierte eigentlich nur die Vereinskasse mit einem Jahresplus von 4515 Euro.

Im laufenden Jahr stehen bislang zwei Unterstützungen für den Nationalmannschafts-Nachwuchs zu Buche. Weil die Durchführung der U16-Zentrallehrgänge Ende Oktober nur unter besonderen und kostenaufwendigen Hygienebedingungen möglich war, sprang der Verein hier mit einer beträchtlichen Summe (4000 Euro) ein. Die WM-Mission der deutschen Juniorinnen-Auswahl nach Südafrika unterstützte der Verein mit 800 Euro für außerplanmäßig dazugekommene Kosten. Auch wenn die U21-Weltmeisterschaft für den weiblichen Bereich inzwischen abgesagt wurde, so bleibt das Geld trotzdem in der Teamkasse – dafür prangt das Freunde-Vereinslogo auch weiterhin auf den Rucksäcken der Spielerinnen (Foto).

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands für die zurückliegenden beiden Jahre und der ebenso einstimmigen Wiederwahl der beiden Kassenprüfer Günther Emmerling und Thorsten Hautzel beschäftigte sich die Versammlung mit der Zukunftsfrage des Vereins. Denn nicht nur die Zahl der Mitglieder stagniert, geht insgesamt zurück (in den vergangenen zehn Jahren stehen 74 Austritte zu 56 Eintritten) und liegt mit aktuell 139 deutlich hinter einstigen Ambitionen. Was den Vereinsvorstand genauso alarmiert wie die Mitgliederentwicklung ist die mangelnde Vernetzung auf eigentlich allen Ebenen des Hockeysports. Viele Funktionsträger auf Vereins-, Landes- und sogar Bundesebene kennen den Verein nicht, und den zahlreichen Eltern der Nachwuchs-Nationalmannschaften ist nicht bewusst, dass die Maßnahmen dieser Auswahlteams nicht voll durch Sportfördermittel des Bundes finanziert sind und deswegen der Unterstützung von dritter Seite bedürfen. Dazu zählt seit Jahren regelmäßig auch der Verein Freunde des Hockeys. Fast wie ein stiller, unbekannter Helfer.

Den Nachholbedarf in Sachen Bekanntheit will der Verein durch mehr Präsenz im Internet (www.freunde-des-hockeys.de) , auch in den Sozialen Medien, bei Veranstaltungen und durch persönliche Kontakte sowie verstärkter Vernetzung mit dem Deutschen Hockey-Bund e.V. aufbessern – und damit die selbst gestellte Sinnfrage beantworten.

Uli Meyer
Vorstand Öffentlichkeitsarbeit